International arbeiten – Vermessung über alle Grenzen hinweg
Martin Burghof (33) ist als Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur (ÖbVI) Mitinhaber eines Vermessungsbüros in Bergheim in der Nähe von Köln.
Wie bist du zum Studium der Geodäsie gekommen?
Es war immer meine Absicht, zu studieren, aber nach dem Abi wusste ich noch nicht so wirklich, in welche Richtung ich gehen wollte. Mein Vater ist selbst Vermessungsingenieur, also war das immer eine Option für mich. Ich habe mir gedacht: ‚Was Anderes machen kannst du immer noch‘. Ich hab dann erstmal das Studium an der Uni Bonn begonnen und das hat mir bei meiner Entscheidungsfindung geholfen. Das ist genau mein Beruf! Das Studium passte zu meinen Neigungen, Mathematik war schon immer das, was mich am ehesten interessiert hat in der Schule. Und dazu kommt dann noch die technische Komponente.
Wo liegen die Schwerpunkte in Deinem Büro?
Wir machen so ziemlich alles: Grundstücksvermessung, Bauvermessung, Monitoring, Photogrammetrie, Laserscanning, Industrievermessung bis hin zur Entwicklung von Messmaschinen. Häufig sind wi im Stahl- und Aluminiumbereich unterwegs, auch international. Im Anlagenbau geht es da oft um 100stel Millimeter. Wir müssen ziemlich flexibel sein. Die Anlagen laufen 24 Stunden sieben Tage lang und wenn sie dann gewartet werden müssen, dann haben wir keinen zeitlichen Spielraum. Geometrische Probleme können mit unserer Unterstützung meistens behoben werden.
Was würdest du Abiturienten sagen, die – ähnlich wie du damals – noch nicht entschieden sind?
Auf jeden Fall, dass dieser Beruf enorm vielseitig ist. Bei den Einsätzen in der Industrie bekommt man Einblicke in verschiedenste Produktionsprozesse, z.B. Aluminium, Stahl, Papier. Die Entwicklung der Sensorik und Software geht wirklich schnell weiter, so dass wir uns permanent weiterbilden müssen. Und unser Beruf ist krisenfest. In den Corona-Zeiten sind zwar die internationalen Aufträge zurückgegangen, aber wir sind breit aufgestellt und können das kompensieren.