Wie funktioniert eigentlich das Navi? Bis wohin steigt das Wasser bei einem Dammbruch im 3D-Stadtmodell? Wie kommt meine Computerspielfigur am schnellsten ans Ziel?
Das alles und noch viel mehr ist Geoinformatik.
Geoinformatik ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das Methoden und Konzepte der Informatik nutzt, um raumbezogene Fragestellungen zu lösen. Geoinformatiker*innen beschäftigen sich mit dem Management und der Analyse von räumlichen Daten, den sogenannten Geodaten, aber auch mit der Entwicklung von Software und GeoIT-Systemen.
Ein wichtiger Teil ist auch die Visualisierung von Daten, sei es in Form von Kartenanwendungen im Web oder in der virtuellen Realität. Geoinformatiker*innen schaffen mit räumlichen Daten nicht nur Welten in Computerspielen, sondern auch Simulationssoftware. Damit lassen sich effektive Einsatzszenarien für Rettungskräfte im Katastrophenfall erforschen, Veränderungen von Verkehrsströmen etwa bei der Planung einer neuen Busspur simulieren oder der Wechsel von Windverhältnissen im Stadtklima vor dem Bau eines Hochhauses erfassen.
Auch beim autonomen Fahren spielt die Geoinformatik eine wichtige Rolle. Das Fahrzeug muss nicht nur den richtigen Weg finden und in der Spur bleiben, sondern auch während der Fahrt ständig seine Umgebung einordnen, um Zebrastreifen oder querende Fußgänger zu erkennen. Dazu werden Algorithmen benötigt, die diese räumlichen Daten klassifizieren.
Ob im dichten Großstadtdschungel oder in weitläufigen landwirtschaftlichen Gebieten, Geodät*innen verhelfen dir zum Durchblick. Genaue Karten und moderne Satellitentechnologie legen den Grundstein für die Entwicklung von Zukunftstechnologien wie dem autonomen Fahren oder einer präzisen, automatisierten Landwirtschaft aber auch um einfach den nächsten Bäcker zu finden.
Apps sind ein wichtiger Teil unseres Alltags. Wir alle haben ständig unser Smart-Phone dabei. Geodaten sind oftmals wichtiger Bestandteil dieser Apps.
Geodät*innen haben die ganze Welt im Blick. Satelliten im Weltraum liefern gestochen scharfe Bilder, anhand derer Klimaveränderungen analysiert, topografische Objekte bestimmt und zuletzt auch präzises Kartenmaterial erstellt werden kann. Jeder erinnert sich an seinen Atlas im Erdkundeunterricht: Ob Stadtkarten, Landkarten oder Weltkarten, Karten über die Bodenbeschaffenheit und Bodenschätze verschiedener Länder, Wirtschaftskarten oder Landwirtschaftskarten, überall wirken Geodät*innen mit.